Wenn Autos besser fahren als wir Menschen

Anlässlich des Wissenschaftsjahres 2019 „Künstliche Intelligenz“ widmeten sich im Colloquium Fundamentale des ZAK Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Publizistik und Politik aktuellen Fragen zur Entwicklung der KI-Technologien.

Individuelle Mobilität ist für uns Menschen ein hohes Gut. Sie bildet die Basis des Wohlstands und trägt direkt zur Lebensqualität bei. Auf der Kehrseite fordert sie einen hohen Preis in Form von Verkehrsunfällen mit zahlreichen Verletzten und Toten, Umweltbelastung durch Lärm und Abgase, Ressourcenverbrauch durch Verkehrsträger sowie Produktiv- und Freizeitverluste durch Staus.

In dieser Situation eröffnen jüngste Entwicklungen im Automobilbereich attraktive Chancen, auf die Prof. Dr. Christoph Stiller, Leiter des Instituts für Mess- und Regelungstechnik des Karlsruher Instituts für Technologie, in seinem Vortrag eingeht.

So entstehen derzeit in weltweiten Forschergruppen automatische Fahrzeuge. Diese generieren durch Sensorik und digitale Karten ein aktuelles Modell des Fahrzeugumfelds und können auf Basis dieser Information in zunehmend komplexen Situationen geeignete Fahrten planen und umsetzen.

Automatische Automobile werden Verkehrsunfälle reduzieren

Automatische Automobile werden einen erheblichen Beitrag zur Verringerung schwerer Verkehrsunfälle leisten, so dass ihre Einführung aus Sicht der Verkehrssicherheit sinnvoll ist. Gleichzeitig werden sie – nicht nur in der Einführungsphase – auch einige Unfälle verursachen, die menschliche Fahrer nicht gemacht hätten. Insofern stellt sich die Frage nach der bestmöglichen Einführungsstrategie, die durch einen insgesamt möglichst hohen Sicherheitsgewinn in der Gesellschaft akzeptiert werden kann.

Bei 1,25 Millionen Verkehrstoten weltweit pro Jahr (davon 40.000 in der EU und 3500 in Deutschland), ist es das Ziel des autonomen Fahrens, ein schlechtes Verkehrssystem durch ein besseres und in diesem Sinne sichereres System zu ersetzen. Die Unfallrate bei autonomen Fahrzeugen liegt derzeit bei 200 Millionen km, das heißt statistisch ist erst nach dieser Distanz ein Unfall mit Todesfolge zu erwarten. Wäre es angesichts dieser Zahlen nicht sogar unsere ethische Pflicht, diese Technik einzuführen, um Menschenleben zu schützen? 

Im nächsten Artikel wird es um das Thema „PrognoNetz – Künstlich intelligente Prognose der Belastbarkeit des Stromnetzes“ gehen. Weitere Infos zu dieser Artikelserie und allen Blogbeiträgen finden sich in „Künstlich aber real – Die stille Revolution der KI-Technologien„.

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Gianna Reich
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