Rückblick auf das MOSAIK Abschlusstreffen im Juli 2022

Das am 1. Mai 2019 gestartete Forschungsprojekt MOSAIK, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Bereich „Konstruktionsprinzipien und Laufzeitmethodik für dynamische IT-Systeme“ gefördert wurde, ist zum 31. Juli 2022 geendet. Das über drei Jahre gelaufene interdisziplinäre Projekt hatte sich zum Ziel gesetzt, Methoden der Selbstorganisation zu erforschen, um Szenarien im Internet der Dinge (IoT) dezentralisiert umsetzen zu können. Das Konsortium wurde von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) geleitet, die Projektpartner waren die Robert Bosch GmbH, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Team der NETSYNO Software GmbH, sowie die Festo Vertrieb GmbH & Co. KG als assoziierter Partner.

Vom 7. bis zum 8. Juli 2022 hat sich das Konsortium ein letztes Mal gemeinsam getroffen. Stattgefunden hat das Treffen wieder in Magdeburg, in den Räumen der Informatik der Otto-von-Guericke-Universität. 

Worum ging es im MOSAIK Forschungsprojekt?

Der Grundgedanke im MOSAIK Projekt war, Intelligenz aus digitalen und technischen Akteuren herauszunehmen und in die Umgebung zu verlagern, inspiriert durch das Prinzip der Stigmergie. Stigmergie ist ein Konzept zur Beschreibung einer besonderen Form der Koordination von Kommunikation in einem dezentral organisierten System, das eine große Anzahl von Individuen umfasst. Dabei kommunizieren die Individuen des Systems nicht unmittelbar, sondern nur indirekt miteinander, indem sie ihre lokale Umgebung modifizieren. Stigmergie wurde zuerst in der Natur beobachtet. Beispielsweise kommunizieren Ameisen bei der Futtersuche indirekt miteinander, indem sie entlang ihrer Straßen Pheromone hinterlassen. Eine Ameisen-Kolonie ist somit ein stigmergisches System. Aufbauend auf dieser Idee sollen Akteure über einfache Steuerungslogik die in der Umgebung hinterlegten Affordanzen (die von einem Gegenstand – offensichtlich vorhandene oder tatsächlich gegebene – angebotene Gebrauchseigenschaft für Subjekte) abarbeiten, wodurch dezentral ein vorgegebenes Gesamtziel erreicht wird.

Aus Anwendersicht soll die erforschte Methodik zur Reduktion von Komplexität in der Entwicklung und im Betrieb von IT-Systemen beitragen. Dabei soll die Plattform nicht von einem einzigen Unternehmen betrieben werden, sondern aus einer Menge von Technologiestandards und Konventionen bestehen, welche die digitale Teilhabe einer großen Zahl von unterschiedlichsten Firmen ermöglichen.

Unser letztes Statusmeeting im Juli 2022

Drei Jahre lang haben wir als Konsortium im MOSAIK Forschungsprojekt zusammengearbeitet und sind dabei auch als Team zusammengewachsen. Über die Zeit haben wir uns immer wieder in sogenannten Statusmeetings in verschiedenen Städten bei verschiedenen Projektpartnern getroffen und unsere Arbeitsfortschritte und Fragen miteinander abgestimmt. Zwischendrin gab es alle zwei Wochen unser Bi-Weekly, eine Videokonferenz, in der wir uns zu aktuellen Aufgaben, unserem Arbeitsstand sowie Fragen ausgetauscht haben. Ein Großteil unserer Zusammenarbeit fand remote und digital statt, genauso wie zwei unserer Statusmeetings, was zeitweise der Pandemie geschuldet war.

Daher war das letzte Treffen, das letzte persönliche Wiedersehen und die Reflexion des Forschungsprojektes für uns alle noch einmal etwas Besonderes. Wie üblich haben wir die beiden Tage wieder thematisch aufgeteilt: Am ersten Tag ging es vor allem um organisatorische Absprachen, die Kurzpräsentationen der seit dem letzten Treffen abgeschlossenen Arbeitspakete sowie den Workshop zur Erstellung der Abschlusspräsentation. 

Natürlich war für unser letztes Statustreffen auch wieder ein Social Event geplant: Gegen Nachmittag begleiteten wir das Team der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zu einem Firmenlauf, an dem auch Prof. Dr. Sanaz Mostaghim und Jens Weise aus unserem Konsortium teilnahmen. 

Abgerundet wurde der Abend durch ein gemeinsames Essen, bei dem wir unsere drei Jahre Zusammenarbeit noch einmal Revue passieren lassen konnten. Ein “Social Event” gab es bisher bei jedem unserer Statustreffen: Ob Museumsbesuch, Lasertag, Escape Room oder Bowling: Rückblickend können wir sicher sagen, dass diese Erfahrungen auch unserer Zusammenarbeit im Projekt gutgetan haben. Durch unsere gemeinsamen Events hatten wir die Möglichkeit, uns besser kennenzulernen und unseren Kontakt zueinander zu stärken.  

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Projektabschlusspräsentation gegenüber des Projektträgers: Neben einem allgemeinen Rückblick zum Projektverlauf ging es vor allem darum, dass alle Projektpartner die Arbeitsinhalte und Ergebnisse ihrer Arbeitspakete vorstellten und was seit Projektbeginn erarbeitet wurde. Dazu gehörten Erläuterungen zum Arbeitsstand und dem Projektverlauf im Vergleich zur Planung. Des Weiteren wurde der Verwertungsplan nach Vorhabenende vorgestellt: Alle Partner haben einen Ausblick gegeben, wie ihre Forschungsergebnisse in Zukunft genutzt werden können und wem sie welchen Vorteil bieten. 

Doch auch wenn die Förderlaufzeit von MOSAIK Ende Juli abgelaufen ist, bleibt noch einiges zu tun. Zu den Aufgaben, die wir in den kommenden Monaten fortführen werden, zählt unter anderem die Überführung der entwickelten Prototypen in marktfähige Produkte. Auch die Projektwebsite mosaikprojekt.de wird weiterhin von uns gepflegt und mit der Dokumentation und Veröffentlichung unserer Forschungsergebnisse erweitert.

Ansonsten bleibt uns nur zu sagen, dass wir trotz aller Herausforderungen große Freude an dem Projekt hatten und am letzten Tag fast ein wenig traurig waren, dass die drei Jahre schon vorbei sind. Wir können uns aber gut vorstellen, für ein neues Forschungsprojekt wieder zusammenzufinden. Aktuell sind wir damit beschäftigt, den MOSAIK Abschlussbericht zu schreiben und werden infolgedessen unsere Arbeitsergebnisse auch noch einmal detaillierter in Blogartikeln vorstellen. 

Haben Sie Fragen?

Sie haben Fragen, Anregungen oder möchten mehr über das MOSAIK-Projekt erfahren? Schreiben Sie uns gern! Sie erreichen unsere Ansprechpartnerin Gianna Reich unter gr@netsyno.com.

Das Projekt MOSAIK wurde gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderkennzeichen: 01|S18070 A-E).


Der Artikel ist zuerst auf der Webseite des MOSAIK Projekts veröffentlicht worden unter https://mosaikprojekt.de/2022/08/16/rueckblick-auf-das-mosaik-abschlusstreffen-im-juli-2022/