Anfang Februar haben wir das erste Mal in der Firmengeschichte von NETSYNO mit dem gesamten Team einen gemeinsamen Workshop veranstaltet. Wie bereits auf unserem Blog berichtet, haben wir uns vorgenommen, mit Hilfe von Gebhard Borck unserer Firmen-DNA auf die Spur zu kommen.
Also quartierten wir uns für einen Tag in das Tagungshotel und Bildungszentrum Hohenwart Forum in Pforzheim ein, wo die meisten von uns Gebhard Borck das erste Mal kennen lernten.
Mit der Firmen-DNA glauben wir ein Metamodell oder besser ein Denkwerkzeug für eine gemeinsame Sprache gefunden zu haben, das uns zielgerichtet unsere ureigene Firmen-DNA verstehen und weiterentwickeln lässt.
Die Firmen-DNA
Die Firmen-DNA ist ein Werkzeug zur gemeinsamen Reflexion von Unternehmenszusammenhängen. Die Idee dahinter ist, dass jedes Unternehmen zum einen Teil wirtschaftlich und zum anderen Teil sozial ist. Mensch und Firma sind in vielerlei Hinsicht eng miteinander verwoben. Genau wie die zwei Stränge einer DNA. Jeder Strang entsteht aus verschiedenen Bausteinen. Mittig koppeln sie aneinander an. Die Grafik zeigt den minimalen Ausschnitt, denn nach oben und unten geht die Verkettung weiter. Um die Zusammenhänge von Mensch und Firma zu verstehen, ist es sinnvoll, die einzelnen Bestandteile dieser Stränge losgelöst zu betrachten. Das Werkzeug Firmen-DNA ermöglicht Unternehmen, ihre Mitarbeiter besser in strukturelle und strategische Weiterentwicklungen einzubeziehen. Also genau das, was wir bei NETSYNO Schritt für Schritt tun wollen.
Sich mit der Firmen-DNA zu beschäftigen, soll für gegenseitiges Verständnis sorgen, da hier beide Seiten, die menschliche sowie die unternehmerische, berücksichtigt werden. Denn erst wenn man die unternehmerischen und menschlichen Bedürfnisse und Strukturen einer Firma und seiner Mitarbeiter versteht, kann man aktiv Veränderungen anstoßen und sie in eine stimmige Gesamtrichtung lenken. Grob ausgedrückt: Wir müssen uns erst einmal selbst besser kennen lernen, um entscheiden zu können, wie wir NETSYNO weiterentwickeln wollen. In dieser Hinsicht ist sich unser Team auch einig.
Es zeigte sich auch, dass die Firmen-DNA ein sehr umfangreiches Werkzeug ist. Den bereits skizzierten Grundgedanken des Denkwerkzeug haben soweit alle verstanden. Die Details sind im Workshop allerdings noch vorgestellt worden. Wir haben verstanden, dass NETSYNO und die Menschen, die für NETSYNO arbeiten, eng miteinander verwoben sind und hier Wechselwirkungen stattfinden. Doch was genau das für uns bedeutet bzw. wie sich unsere Firmen-DNA gestaltet, sind Fragen, die der Workshop noch nicht beantworten konnte und die in der zukünftigen Zusammenarbeit auf der Agenda.
Der Workshop
Der Vormittag unseres Workshops war von gewissen „Aufwärmübungen“ geprägt. Sie veranschaulichten uns unter anderem den Unterschied zwischen schnellem und langsamem Denken. Schnelles Denken, langsames Denken (im Originaltitel: Thinking, Fast and Slow) ist ein Buch von Daniel Kahneman. Es fasst seine Forschungen aus mehreren Jahrzehnten zusammen. Die zentrale These ist die Unterscheidung zwischen zwei Denksystemen: Das schnelle, instinktive und emotionale System und das langsamere, Dinge durchdenkende und logischere System. Wenn wir schnell auf Situationen reagieren, kann man fast immer davon ausgehen, dass hier auch das schnelle, instinktive Denken am Werk ist. Beschäftigen wir uns wiederum intensiv mit einer Sache und durchdenken die Vor- und Nachteile einer Entscheidung, dann spricht man vom langsamen Denken.
Unser Arbeitsalltag ist oftmals vom schnellen Denken geprägt. Routinierte Abläufe lassen uns meist ganz automatisch handeln. Im Fokus unseres Workshops sollte jedoch das langsame Denken stehen, das heißt, wir wollten weg von routinierten Antworten, hin zu einer intensiven Auseinandersetzung mit unserer Firma.
In verschiedenen weiteren Übungen, über den Tag verteilt, haben wir uns in Gruppen mit diversen Fragestellungen zu unserem Geschäftsmodell u.a. auf Basis des Business Model Canvas auseinandergesetzt. Das Business Model Canvas half uns dabei, einen Überblick über die wichtigsten Schlüsselfaktoren unseres Geschäftsmodells zu gewinnen.
Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten wurden am Nachmittag in einer Art Gruppendiskussion zusammengetragen. Egal ob Praktikant, Designer, Programmierer oder Chef: plötzlich waren alle gefragt. Und siehe da: Während die ein oder andere Übung am Vormittag von ein wenig Skepsis im Team begleitet war, gab es nun ein Aha-Erlebnis. Unsere Teilergebnisse fügten sich zusammen und wurden in einer lebhaften Diskussion zu Kernaussagen formuliert. Vor allem die Moderation von Gebhard Borck, seinen neutralen Blick von außen sowie seine stetigen Fragen halfen uns dabei, unser Geschäftsmodell besser zu verstehen, zu formulieren und damit einhergehend auch zu hinterfragen.
Rückblickend war der Workshop rund um unsere Firmen-DNA ein guter Auftakt, um NETSYNO weiter zu denken und uns so fit zu machen, dass wir auch die nächsten 10 Jahre so arbeiten und leben können, wie es uns gut tut. Die Stärken und Schwächen von NETSYNO haben wir wohl noch nie so intensiv und transparent vor Augen gehabt wie an diesem Tag.
Wie aus den Grafiken weiter oben unschwer zu erkennen ist, ist das Geschäftsmodell einer von sieben bzw. acht Bausteinen der Firmen DNA. Dieser erste Workshop hat uns gezeigt, dass wir auf einem breiten gemeinsamen Verständnis aufbauen. In den kommenden Wochen und Monaten können wir Schritt für Schritt dieses Verständnis vertiefen und ausbauen und sind gespannt auf die weiteren Entwicklungen.
Stimmen aus dem Team
Dominik Stober (Vertrieb)
„Durch den Workshop konnte jeder einen tieferen Blick in die NETSYNO Welt werfen – was uns außer dem Code und der UI noch ausmacht und wie die Zusammenhänge sind. Jeder, vom Praktikanten bis zum Geschäftsführer, konnte seine Meinung und Ideen mit einbringen. Ich denke, dies hat bei allen zu mehr Transparenz geführt und jetzt liegt es an jedem einzelnen, ob er weiter aktiv seine Arbeitswelt mitgestalten und sich einbringen möchte.“
Josef Roth (Entwickler)
„Der Austausch mit den Kollegen war sehr interessant und ich fand es toll, dass wir alle doch eine recht ähnliche Sichtweise auf die Firma haben. Auch darüber hinaus konnte ich einige spannende Gedanken mitnehmen. Mir gefällt Gebhards Sicht auf Firmen und die Menschen, die in ihnen arbeiten.“
Robin Soltendieck (Praktikant)
“Im Großen und Ganzen finde ich, dass es ein gelungener Workshop war. Ich hätte mir bei einigen Punkten mehr Tiefgang gewünscht, z.B. als wir diese Riesenmenge an beschriebenen Post-its fabriziert haben. Da hätte man genauer schauen können was für Themen öfter vorkommen, um diese dann zu besprechen und zu analysieren. Um einen langfristigen Mehrwert aus dem Workshop mitnehmen zu können, sollte man die Hauptthemen, die sich herauskristallisiert haben, weiterhin in großer Runde besprechen. Abschließend kann ich sagen, dass ich gerne wieder Teil eines solchen Workshops wäre und es auch als wichtig für die Firmenentwicklung erachte, solche Events zu veranstalten.”
Gianna Reich (Marketing)
„Man unterschätzt gern, wie anstrengend so ein Workshop sein kann. Das Team war nach dem Tag sichtlich geschafft. Aber es hat sich aus meiner Sicht gelohnt: Die Zusammenhänge in unserer Firma sowie unser Geschäftsmodell und unsere Leistungen sind mir nun viel klarer. Vor allem fand ich es gut, dass sich jeder im Team eingebracht hat, selbst die etwas stilleren Kollegen.“
Jonathan Denner (Gründer)
„Es hat mich ungemein gefreut, wie sehr meine Kollegen unser Geschäftsmodell selber formulieren und ausbauen konnten. Zuerst war ich skeptisch, ob das nicht in einer Endlosdiskussion mündet, aber das Gegenteil war der Fall. In anbetracht der 17 TeilnehmerInnen, war das ein beachtliches Ergebnis. Dazu merke ich schon in den ersten zwei Wochen nach dem Workshop, wie Kollegen bereits das Denkwerkzeug Firmen-DNA nutzen, um mit mir gemeinsam die Firma und ihre eigene Rolle darin weiterzuentwickeln. Ebenfalls schön zu beobachten ist, dass einige Kollegen auch kritisch sind was dieses Werkzeug angeht, denn genau daran wollen wir es messen. Nicht zu verschweigen ist, dass es einiges an Anstrengung und Loslassen bedarf, so einen offenen Tag zu gestalten. Doch am Ende des Tages war es das Wert. Ich freue mich sehr auf die nächsten Schritte.“
Matthias Heckel (Designer)
„Ein toller Weg, den unsere Firma hier eingeschlagen hat! Jeder hat einen Gestaltungswillen (sagt der Designer) und Partizipation macht glücklich, das sagen die Soziologen schon lange. Leider hat mich der theoretische Unterbau, das Konzept des schnellen und langsamen Denkens, noch nicht ganz überzeugt. Die Kernaussage ist – überspitzt formuliert – nicht besonders neu: wer sich konzentriert, kommt zu einem besseren Ergebnis. Des weiteren kommen Affekte nicht besonders gut davon, obwohl gerade neue Theorien aus der Psychologie zeigen, dass es gerade darauf ankommt! Im Detail könnte man auch an den Prozessen im Workshop schleifen. So fragt man sich, warum die eine Gruppe zuvor notierte Aktivitäten der anderen Gruppe ausstreichen und selbst keine weiteren notieren darf. Da die NETSYNO Truppe sehr interdisziplinär ist, verpasst man so mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Impulse. Ich freue mich demnach auf weitere Gespräche und eine Optimierungen durch den iterativen Prozess.“
Ralf Kochendörfer (Vertrieb)
“Meine Erwartungen an den Workshop waren zuerst gering. Als Kollege mit viel Berufserfahrung, habe ich in dieser Hinsicht schon einiges erlebt und mitgemacht. Aber der theoretische Ansatz der Firmen-DNA passt sehr gut zu NETSYNO. Und unser gemeinsamer Tag hat gezeigt, dass alle am Prozess teilnehmen und sich einbringen. Soll es dauerhaft funktionieren, muss das fester Bestandteil unseres Teams werden. Das wird vor allem organisatorisch und kommunikativ eine große Herausforderung, aber es ist machbar. Es wird spannend, wie wir das umsetzen und ob es uns gelingt, an der DNA zu basteln ohne viele Gendefekte zu produzieren.”
Yassine Turki (Entwickler)
“Der erste Teil des Workshops hat sich mit den Grundlagen der Firmen-DNA beschäftigt. Der zweite Teil war dann ein wenig “praktischer”. Hier haben wir versucht, die verschiedenen Aktivitäten unserer Firma zu klassifizieren. Ich glaube, das Team hat dadurch ein besseres Verständnis über die laufenden Projekte bekommen. Zusammengefasst hat der Workshop uns allein ein gutes Verständnis davon gegeben, was Netsyno eigentlich ausmacht. Ich war positiv überrascht, was wir als Team gemeinsam alles leisten können, also über welche Skills wir verfügen. Der Workshop hat gezeigt, dass die Analyse unserer Firmen-DNA nicht nur komplex ist, sondern auch die Beteiligung aller Kollegen braucht. Ich bin sehr gespannt auf das, was kommt und wie NETSYNO in einem Jahren aussehen wird.”