Projektstart für MOSAIK zur Erforschung dezentralisierter Methoden zur Selbstorganisation im Internet der Dinge

MOSAIK heißt das am 1. Mai 2019 gestartete Projekt, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Bereich „Konstruktionsprinzipien und Laufzeitmethodik für dynamische IT-Systeme“ gefördert wird. Das über drei Jahre laufende interdisziplinäre Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Methoden der Selbstorganisation zu erforschen, um Szenarien im Internet der Dinge (IoT) dezentralisiert umsetzen zu können. Das Konsortium wird von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) geleitet, die Projektpartner sind die Robert Bosch GmbH, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und unser Team von NETSYNO, sowie FESTO als assoziierter Partner.

 Über das Projekt MOSAIK

Viele innovative IT-Szenarien lassen sich aufgrund der Vielfalt der beteiligten Organisationen und Systemen nur bedingt mit zentralisierten Ansätzen realisieren. Deshalb ist das Ziel von MOSAIK die Erforschung von Methoden zur selbstorganisierten Aggregation von Komponenten hin zu Systemen zur Entwicklungszeit und der Adaption der Aggregate zur Laufzeit. Dabei soll das aggregierte System vorgegebene Eigenschaften erfüllen bzw. definierte Phänomene erzeugen und resilient gegenüber Störungen (Perturbationen) sein.

Der Grundgedanke ist es, gekapselte Intelligenz aus den Akteuren herauszunehmen und in die Umgebung zu verlagern, inspiriert durch das Prinzip der Stigmergie. Stigmergie ist ein Konzept zur Beschreibung einer besonderen Form der Koordination von Kommunikation in einem dezentral organisierten System, das eine große Anzahl von Individuen umfasst. Aufbauend darauf sollen Akteure über einfache Steuerungslogik die in der Umgebung hinterlegten Affordanzen abarbeiten, wodurch dezentral ein vorgegebenes Gesamtziel erreicht wird. Eine Affordanz ist die von einem Gegenstand – offensichtlich vorhandene oder tatsächlich gegebene – angebotene Gebrauchseigenschaft für Subjekte. So hat ein Stuhl beispielsweise für Menschen den Angebotscharakter, zum Sitzen oder Hinaufsteigen geeignet zu sein.

Aus Anwendersicht soll die erforschte Methodik zur Reduktion von Komplexität in der Entwicklung und im Betrieb von IT-Systemen beitragen. Dabei soll die im Projekt zu entwickelnde Plattform nicht von einem einzigen Unternehmen betrieben werden, sondern aus einer Menge von Technologiestandards und Konventionen bestehen, welche die digitale Teilhabe einer großen Zahl von unterschiedlichsten Firmen ermöglichen.

Neben der Erforschung der Methodik, sind weitere Ziele von MOSAIK die Entwicklung einer Laufzeitumgebung als Open Source, Vorarbeiten zur Standardisierung der Methodik sowie deren prototypischer Einsatz in der Praxis.

Die Forschungsthemen, die in MOSAIK bearbeitet werden, betreffen grundlegende Konzepte und Herangehensweisen mit dem Potential zur breitgefächerten Anwendung, beispielsweise in Szenarien rund um das Internet der Dinge, Industrie 4.0 sowie Smart-X-Systeme.

Projekt Kick Off am 06. Juni in Nürnberg

Am 06. und 07. Juni fand in Nürnberg der Projekt Kick Off statt. Neben dem Kennenlernen der Projektmitglieder wurde der Projektplan konkretisiert und die Analyse der Anforderungen der Praxispartner gestartet.

Daneben stand am Abend der Besuch des Bionicum auf der Agenda: Das Bionicum ist ein Museum über Bionik (BIOlogie und TechNIK) im Tiergarten Nürnberg. Von den Erfindungen der Natur lernen und in Technik umsetzen – das passte perfekt zu unserem Projekt. Die interaktive Ausstellung informiert dort seit Juli 2014 über die Bandbreite der Bionik. Die Besucher können über Originalexponate, Experimente und Hintergrundinformationen mehr über technische Innovation nach Vorbild der Natur erfahren.

Wir freuen uns über einen gelungenen Kick Off und den interdisziplinären Austausch mit den verschiedenen Projektpartnern.

Sie möchten mehr über das Projekt MOSAIK, weitere Fördermöglichkeiten oder unsere Arbeit erfahren? Sprechen Sie uns gerne an!

Dominik Stober
Prokurist
dst@netsyno.com

Das Projekt MOSAIK wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderkennzeichen: 01|S18070 A-E)